Bizen Vase amorphe Dreiecksform
Eine schon etwas größere Bizen-Vase mit einer dreieckigen Grundform. Die Ecken sind gerundet. Eine Rille an der Basis strukturiert den Fuß. Etwas unterhalb der weiten und gerade gehaltenen Öffnung ist ein Absatz, die Schulter der Vase. Zwei stilisierte Knäufe betonen diese. Oder sind es abstrahiert gesehen: Arme? Fuß, Schulter, Arme? Ja, genau. Gerade in diesen Vasen-Typus ist immer wieder die menschliche Figur hineinzulesen (manchmal haben sie Ohren, oder Ösen, die wie in die Taille gestützte Arme aussehen). Vielleicht braucht es auch diese assoziativen Vergleiche, um der ansonsten so weichen Gestaltung Halt zu geben. Eine gefestigte Form durch körperliche Bezüge. Schnell gezogene Schnitte strukturieren die Seiten rein dekorativ. Und dann wieder die Farbigkeit der typischen Bizen Brenntechnik. Kalkulierter Zufall durch Erfahrung. Die flache Schauseite der Vase hat einen schönen orangebraunen natürlichen Glasurfleck. Etwas Besonderes findet sich auf der Standfläche. Der Keramiker hat seine Signatur direkt neben einem Steinausbruch im Ton gesetzt. Dies und eine absichtliche Delle im Fußrand hat er auch bei einer anderen Vase so gestaltet. Obwohl die weiche Gestaltung der Vase unvermögend wirkend mag, ist sie hochkomplex gearbeitet. Zudem sehen einfache Gestecke in ihr, Ikebana und Chabana sowieso, erstaunlich gut aus. Bizen-Keramik wird traditionell in Inbe in der Präfektur Okayama auf Honshu hergestellt.
Keramiker Masami Nishikawa (1938 - 2004), geboren in Nagoya, war 10 Jahre Schüler des Lebenden Nationalschatzes Toyo Kaneshige (1896 - 1967) und übernahm 1965 die Keramikwerkstatt seines Vaters. Er wurde vom japanischen Staat als traditionell arbeitender Handwerker anerkannt. Die Vase wurde vor etwa 30 - 40 gefertigt. Aus Vorbesitz, doch keine Gebrauchspuren. Vase und Holzkiste sind signiert.
H 23,8 cm x B 13,1 cm x T 13,0 cm, Vase alleine 2,005 kg,
Box H 29,5 cm B 16,8 cm x 16,8 cm