Marke:Händler Japan, Keramikwerkstatt, Vintage aus Vorbesitz
Endlich eine rosa Shino, eine Beni Shino Matcha Schale. Sie kommt in einem sehr feinem, leider unsignierten Holzkasten. Das ist zwar schade, aber zu verschmerzen, wenn man so gut aussieht. Ok vielleicht auf dem zweiten Blick. Relativ dickwandig und gerade, fast ohne Fuß wirkt sie teilweise wie geschnitzt, dann auch roh und ist ebenso elegant und auffällig. Eine dünne rosa Feldspatglasur, typisch für Shino porig aufgeschmolzen, läßt die Eisenoxidbemalungen darunter, die nur Pinselbögen sind, durchscheinen. Ob zufällig oder gewollt, im Schaleninneren hat ein horizontaler Wischer die Glasur aus ihrer puderrosa Harmonie gerissen. Der kaum ausgearbeitete Fuß ist fast dramatisch verunstaltet. Orangetöne, Beige und Rosa treffen aufeinander. Und dann noch die irritierenden Blindstellen ohne Glasur am unteren Schalenrand. Es sind 5 Stellen und der gestalterische Clou an der Schale. Die fünf Finger des Keramikers, wie er die Schale hielt, als er diese in die Glasur tunkte! Bei dieser Schale wußte der Gestaltende, geschult durch viel Erfahrung den Zufall zu kalkulieren. Eine beeindruckende Könnerschaft, die Gestaltung nie zu übertreiben, immer zu wissen, wann aufzuhören ist, um die Schale nicht im üblichen Sinn perfekt zu gestalten, sie nicht -über- zu gestalten. Sie ist perfekt im japanischen Sinn der Teekeramik! Leider ist aus der Signatur nicht der Name herauszulesen. Dafür weist die Schale keinerlei Gebrauchsspuren auf, soll vor 30-40 Jahren gearbeitet worden sein. Der Holzkasten ist fein geschliffen und auch ein haptisches Erlebnis.
D 12,2 / 12,4 cm x H 7,5 / 8,0 cm Schale alleine 516 g, Holzkasten B 15,0 x T 15,0 x H11,5 cm
